Seekajaktour von Göteborg nach Oslo

Vom 12. bis 30. Mai waren Walter und ich auf dem Klassiker von Göteborg nach Oslo unterwegs. Durch die westschwedischen Schären und den Oslofjord.

Die Bedingungen waren alles andere als einfach. Die Zeitfenster mit guten Wetterlagen für die grösseren Querungen (um Fredrikstad und in den Oslofjord hinein) in der Regel kurz. Aber in dieser Jahreszeit hatten wir die Landschaft und die Biwakplätze für uns.

Das Auto ließen wir in Kiel stehen, rollerten mit unseren Booten auf die Fähre nach Göteborg. In Göteborg war der Weg nicht weit zu einer günstigen Einsatzstelle an einem Kiesstrand. Von dort gings in 12 Tagesetappen ca. 350 km bis zum Steg des ´Oslo-Kajakklubb´. Wir hatten durchaus strenge Bedingungen. Häufig Wind 4-5 Bft, manchmal auch mehr. Oft kann man in den Schären bei ungünstigen Bedingungen innen paddeln. Jedoch gibt es auch einige ´Schlüsselstellen´. Bei diesen offenen Querungen müssen die Verhältnisse einfach passen. Flexibilität war also gefragt. Nicht immer gings ´hinnerum wie die Fraa vun Bensem´! In unserem Fall hiess das, wenn´s passte auch mal gut Strecke machen und die kritischen Passagen queren. Das ergab Tagesetappen zwischen 12 und 60 km. Und kurz vor Oslo, bei der Querung von der Halbinsel Nesodden hinüber, hat uns die See noch mal die Zähne bzw. ihre weissen Wellenkämme gezeigt.

Die Wassertemperatur war so um 10°. Also während der gesamten Tour: morgens rein in den Trocki und… abends die Erlösung, wieder ´aussteigen´ zu können.

Aber es war wunderbar, so ´am Stück´ paddeln zu können. Kaum jemand war in der Gegend unterwegs (ein ziemlicher Kontrast, wenn man dieses Gebiet auch schon zur Ferienzeit erlebt hat). Das Schaukeln des Bootes hat sich in den Schlaf fortgesetzt und das Gefühl der Ankunft in Oslo war einfach unbeschreiblich. Einen Tag hatten wir noch in Oslo zur Verfügung und sind dann wieder mit dem Boot auf die Fähre der Colorline gerollert, so ging´s zurück nach Kiel.

Bilder gibt es hier.

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Eine Antwort zu Seekajaktour von Göteborg nach Oslo

  1. Max schreibt:

    das ist echt ne stolze strecke. und ich glaube, ich hätte einen zu großen respekt davor, ständig diese tiefe unter mir zu wissen. andererseits gibt einem so ein boot schon eine unglaubliche freiheit und den luxus, das gepäck nicht schultern zu müssen 😉
    ich glaube, wenn ich spitzbergen hinter mir habe und ich mit jakob einen günstigen zeitpunkt abpasse, musst du mir mal das kajaken beibringen… ich kann ja nicht ständig nur im kanadier rumgurken, auch wenn das schon viel spaß macht 😉

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